Videospiele sind Kunst, so viel ist sicher. Und dabei bedecken sie nahezu jedes Gebiet. Auch philosophische Videospiele sind keine Neuheit mehr, doch nach ihnen sucht man meistens länger. Aus diesem Grund haben wir eine kleine Topliste der besten Spiele, die sich mit Philosophie beschäftigen, aufgestellt.
Natürlich hat jeder eine andere Ansicht, weshalb man zwar nicht mit allem zustimmen muss, aber man kommt zum Nachdenken. Man kann selbst Entscheidungen treffen und anhand von diesen andere Sichtweisen bekommen zu Fragen, die man sich vielleicht selbst schon gestellt hat. Die vorgestellten Spiele sind zwar sehr gut angekommen bei bisherigen Spielern, das bedeutet aber nicht, dass sie dir auch gefallen müssen oder das, was darin vorkommt, auch auf dich zutrifft. Wenn das Spiel dir also zu viel werden sollte, brichst du besser ab – aber keine Sorge, so schlimm wird es wahrscheinlich nicht werden.
1. Everything
Everything ist ein Spiel, das gerade zu Anfang vielleicht etwas komisch wirken kann, danach aber durch weitere Spielzeit und befolgen der neuen Hinweise den Spieler langsam entdecken lässt, worum es eigentlich geht. Ohne hierbei großartig viel vorweg zu nehmen, bekommt man recht deutlich gezeigt, wie die Welt aus anderen Perspektiven aussieht – und zwar so ziemlich jeder. Eine tatsächlich gelungene Abwechslung, auch wenn man seine Zeit braucht, um das Gesamtkonzept verstehen zu können, da man erst noch eine längere Weile mit einem der Einführung beschäftigt ist.
Wenn man sich aber schon öfters die Frage gestellt hat, wie die Welt eigentlich mal aus anderen Augen aussieht, ist man hier definitiv richtig aufgehoben. Natürlich ist Everything in gewisser Weise auch eine Art Baukasten, um zu entdecken, was es so alles gibt. Andererseits ist das Konzept auf vieles übertragbar, das es selbst nur im Ansatz zeigen kann.
Abgesehen davon, dass das Spiel durch die zahlreichen Möglichkeiten nahezu unmöglich viele Wege bietet Spielzeit darin zu verbringen und sich die Investition tatsächlich lohnen kann, wenn man mal einen anderen Blick auf die Welt bekommen möchte und nach einem etwas “anderen” Spiel sucht. Wer zudem etwas zuhören möchte, kann sich vom Philosophen Alan Watts und Anderen alte Aufnahmen anhören, in denen sie über ihre Ansichten sprechen. Die Musik hat mich teilweise an den Film “Wüstenblume” erinnert.
2. Night in the Woods
Eine definitive Empfehlung ist auch, oder vor allem, Night in the Woods. Ein grafisch unfassbar schönes und philosophisch tiefgründiges Spiel – und wenn ich eins versprechen darf, man denkt auch lange danach noch über die Einzelheiten nach. Ich würde selbst sagen, dass NITW eines meiner absoluten Lieblingsspiele ist, und das kann ich nicht von vielen behaupten. Das, was auf einen zukommt, kann man anhand der Grafik tatsächlich gar nicht einschätzen und umso eher wird man hereingeworfen in eine Welt, die man erst begreifen muss. Und das allein ist schon eine Aufgabe für sich.
Auch hier will ich ungern zu viel hinwegnehmen, weil jeder es mal zumindest testen sollte. Philosophische Ansätze finden sich hier nämlich wiederum eine ganze Menge, das Potenzial ist nahezu endlos bezogen auf Handlung, Charaktere und Mysterien. Die Geschichte von Possum Springs, vom Älter werden und von psychischen Erkrankungen, die das Leben teilweise mit sich bringt und wie man mit solchen Themen umgeht. Der simple Artstyle kann das perfekt umsetzen und man entscheidet sehr viel selbst, was das Gesamtkonstrukt auch angeht.
Gerade im Herbst ist das Spiel besonders empfehlenswert, da es dann genau auch auf die Ereignisse darin passt und entsprechend vielleicht einfacher zu verstehen ist. Der Spätsommer ist allerdings auch geeignet, nur der Frühling und Winter ist vielleicht nicht ganz die passende Saison, spielen kann man es dann aber trotzdem. Wenn aber gerade Spätsommer/Herbst beim Lesen dieses Artikels ist… dann ist es auf jeden Fall gerade jetzt einen genaueren Blick wert.
3. The Stanley Parable
Auch “The Stanley Parable” ist ein Game, das sich in gewisser Weise mit Philosophie beschäftigt und dabei ganz neue Probleme verursacht und den Spieler in diese einführt. Hier gibt es zwar keine Kämpfe oder Bosse, was ich als sogar eher angenehm empfinde, dafür bekommt der Spieler aber eine mehre Freiheiten, die er dann auch nutzen kann. Statt sich immer daranzuhalten, was der Erzähler sagt, kann man genauso gut eben auch den eigenen Weg wählen, den man begehen möchte.
Je nachdem ergibt sich dann auch ein anderes Ende. Mehr dazu sagen wäre hier aber auch kontraproduktiv, da man schließlich auch noch etwas braucht, weshalb man das Spiel spielen möchte. Auch The Stanley Parable kann da ganz interessant sein für Philosophie-Interessierte.
2 Kommentare
Interessantes Konzept für ein Artikel!
Kenne leider keins von diesen Spiele, außer halt Night in the Woods, selbst gespielt habe ich leider auch nicht (auch wenn ich es defintiv noch vorhaben).
Und der Artikel gibt mir auch extrem viel Lust auf die anderen Spielen!
Mal schauen, vielleicht spiele ich das ein oder andere auch mal
Lohnen tut es sich auf jeden Fall – man spielt damit ja nicht nur, sondern lernt auch noch einiges, vor allem auch das Nachdenken über das Gesagte. Man hinterfragt auch einfach viel mehr als vielleicht bei gewöhnlichen Spielen und gerade wenn man darauf achtet, hat man nochmal mehr Spaß dran – muss man natürlich auch auf die Story achten dann.